Yoga und Ich – wie wir uns gefunden haben

Einer meiner Lehrer, Leandro Castello Branco, hat einmal gesagt, dass Yoga ein Ruf ist.

1990 begegnete ich zum ersten Mal Yoga. Schon vorher hatte ich Interesse an der indischen Geschichte und Kultur. Warum weiß ich nicht genau. Es war, zumindest in Brasilien, damals eine ganz andere Zeit als heute und es war schwierig ein Yoga Studio und Informationen darüber zu finden.

Ich habe noch wenig von Yoga gewusst, aber indische Kleidung getragen und die „Beatles“ im Fernsehen gesehen, die für viele ein Tor nach Indien waren… Aber ich hatte in Wirklichkeit keine Ahnung von Indien. Einzig die Botschaft „Frieden und Liebe“ hat mich fasziniert.

In der Schule hatte ich eine Kollegin und ihre Mutter war Yogalehrerin. Dieser Zufall hat meine Neugier über Indien verstärkt. Ein erster Ruf? Ich habe einige Monate praktiziert und dann wieder damit aufgehört. Trotz dieser Unterbrechung habe ich ein gutes Gefühl mitgenommen: „Ja, ich mag Yoga.“ Dieses Gefühl hat mich darin bestärkt immer wieder Yoga zu üben. Jahre später, als Yoga bereits in meinem Alltag selbstverständlich war, habe ich mich gefragt: „Warum versuche ich nicht mehr darüber zu erfahren? Yoga ist immer da, und ich weiß so wenig darüber…“

2010-2013 war eine schwere Zeit in meinem Leben. Erst habe ich viel verloren: Beziehung, Arbeit – und dann habe ich wichtige Ziele erreicht: Beziehung, Arbeit, Wohnung…

Aber ich war trotzdem noch traurig und unzufrieden. Das Leben war sinnlos und ich hatte keine Ahnung, wohin es führen sollte. Es fühlte sich an, als ob es im Sand verläuft. Die Idee, eine Ausbildung zur Yogalehrerin zu machen, nahm Gestalt an, aber noch war ich unsicher: Warum sollte eine viel beschäftigte Journalistin wie ich, solch eine Ausbildung machen?

Einmal spazierte ich im Park mit einem Yogabuch in der Hand und mit vielen Fragen im Kopf umher, als ich zufällig auf eine Freundin, die mit mir studiert hatte, traf. Sie ist eine erfolgreiche Internet Unternehmerin.

Wir haben uns lange nicht gesehen und ein wenig unterhalten. Sie hat mir erzählt, dass sie eine Yoga-Ausbildung macht. Nach diesem Treffen habe ich mich sofort für eine Ausbildung angemeldet. Ein zweiter Ruf?

Nach der Ausbildung wollte ich noch mehr über Yoga erfahren. Vielleicht sollte ich nach einem erfahrenen Yogameister suchen? Einer der mir helfen kann, den Weg der Selbstverwirklichung zu gehen?

Ich habe gesucht und dank eines Freundes und der Lektüre der „Autobiographie eines Yogi“, Paramahansa Yogananda kennengelernt.

Seitdem sind noch weitere Zufälle passiert, aber ich glaube nicht mehr an sie.